Beste Reisezeit für Etosha

Der Mai bis September eignet sich als die beste Zeit für Wildbeobachtungen im Etosha Nationalpark

 

Der Etosha-Nationalpark stellt mit einer Spitzenzeit von acht Monaten für Wildbeobachtungen ein nahezu ganzjähriges Reiseziel dar, ähnlich wie der restliche Teil Namibias. Im Vergleich dazu weist der Krüger-Nationalpark in Südafrika lediglich eine verkürzte Safari-Saison von Juni bis September auf; während dieser Zeit erschweren heftige Gewitter, dichte Vegetation sowie große Flüsse die Wildtierbeobachtung erheblich. Hingegen bietet Etosha selbst während der kurzen Regenzeit ausgezeichnete Möglichkeiten zur Tierbeobachtung, da dort keine größeren Flüsse vorhanden sind und die Vegetation weniger dicht als im Krüger ist; zudem ist die Konzentration an Wildtieren in Etosha allgemein höher.

Die Regenfälle treten häufig in Form kurzer aber intensiver Gewitter auf, wodurch sowohl vor als auch nach den Niederschlägen hervorragende Gelegenheiten zur Beobachtung und Fotografie entstehen können. Des Weiteren bringt die sommerliche Regenzeit eine willkommene Abkühlung mit sich; ein Sommergewitter ist unvergleichlich erfrischend. Darüber hinaus existieren spezifische Jahreszeiten, welche sich besser für bestimmte Sichtungen sowie Bedürfnisse eignen.

Die Monate März und April stellen die optimalen Zeiträume dar, um Wildtiere in den Ebenen zu beobachten sowie deren Aktivitäten zu verfolgen. In den Monaten August und September hingegen lassen sich an Wasserlöchern große Herden sowie eine Vielzahl von Arten antreffen. Ihre Entscheidung hängt von Ihren individuellen Präferenzen ab: Hast Du ausschließlich das Ziel, Afrikas Fauna zu erleben? Besuchst Du das Gebiet zur Fotografie? Strebst Du danach, Elefanten, Löwen oder spezifische Arten zu sichten? Bist Du ein Ornithologe? Oder beabsichtigst Du lediglich einen Aufenthalt im afrikanischen Busch zur Erholung in der Natur nach Ihrer Begegnung mit Elefanten und Löwen?

Erlaube mir, den Text in die Kategorien ‘Trockenzeit’ und ‘Regenzeit’ zu unterteilen. Bitte beachte, dass die jahreszeitlichen Unterschiede hier nicht so signifikant sind wie beispielsweise in Europa oder Nordamerika. Dennoch erleben wir unsere heißen sowie kühlen Jahreszeiten, Regen- und Trockenperioden sowie Tage mit klarem Himmel im Gegensatz zu bewölkten.

Die Trockensaison

Für die allgemeine Beobachtung von Wildtieren und die Fotografie sind die trockeneren Perioden des Jahres optimal geeignet. Diese erstrecken sich jährlich von etwa Mai bis Dezember. Der Grund hierfür liegt darin begründet, dass diese Zeitspanne eine bessere Gelegenheit zur Wildtierbeobachtung bietet: Im Veld gibt es nur wenig oder gar kein Wasser vorhanden, weshalb die Tiere gezwungen sind, täglich zu den Wasserlöchern zu wandern. An einem solchen Ort kann man häufig bis zu sieben unterschiedliche Tierarten beobachten; dazu zählen beispielsweise zwischen 200 und 300 Zebras sowie zwischen 300 und 400 Springböcke sowie große Herden von Elefanten und ganze Rudel von Löwen.

Paradoxerweise stellt Etosha möglicherweise den einzigen Standort in Afrika dar, an dem während der heißeren Tageszeiten – wenn die Tiere zum Trinken kommen – optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Wildtierbeobachtung gegeben sind. Dies impliziert zudem, dass ein frühes Aufstehen im Morgengrauen nicht erforderlich ist; stattdessen können Besucher am Vormittag entspannt auf eine Wildbeobachtungsfahrt aufbrechen.

Das außergewöhnliche Verhalten lässt sich auf Überlebensstrategien zurückführen: Während des Tages herrschen hohe Temperaturen, die das Jagen für Raubtiere erschweren. In der Trockenzeit sind Wasserquellen von zentraler Bedeutung; daher müssen sowohl Räuber als auch deren Beute an denselben Orten trinken. Die Tierherden nähern sich den Wasserstellen bevorzugt zu Zeiten geringer Jagdgefahr durch Räuber und verbringen die kühleren Tageszeiten damit, abseits dieser Stellen Nahrung aufzunehmen, wo ein höheres Sicherheitsgefühl besteht. Selbstverständlich existieren in der Natur keine starren Regeln; wildlebende Tiere versammeln sich häufig zu jeder Tages- und Nachtzeit an diesen Trinkstellen.

Insbesondere während der Trockenperiode sind Raubtiere wie Löwen aufgrund ihrer Nähe zu den Wasserlöchern leichter sichtbar und können effektiver jagen. Darüber hinaus ermöglichen beleuchtete Trinkstellen eine kontinuierliche Beobachtung von Wildtieren im afrikanischen Stil rund um die Uhr. Für Fotografen bieten sich optimale Bedingungen beim frühen Morgen oder späten Nachmittag; dennoch gelingt einigen Fotografen auch tagsüber beeindruckende Aufnahmen durch kreativen Umgang mit dem trockenen Staub.

Die Regensaison

Die Regenzeit erstreckt sich etwa von Dezember bis Ende März. In diesem Zeitraum findet man in ganz Etosha Wasserquellen vor, wodurch die Tiere nicht gezwungen sind, zu spezifischen Wasserstellen zu wandern. Daher beobachtet man keine großen Herden von Wildtieren an diesen Stellen; stattdessen verteilen sie sich über die offenen Flächen sowie das Buschland. Raubtiere sehen sich zudem einer erhöhten Notwendigkeit gegenüber, nach Nahrung Ausschau zu halten und sind daher weniger leicht auszumachen.

Dennoch gebären zahlreiche Steppenwildtiere wie Springböcke, Zebras und Gnus während dieser Phase ihren Nachwuchs; sie „planen“ den Zeitpunkt ihrer Geburt so geschickt ein, dass ausreichend Nahrungsressourcen zum Zeitpunkt der Entwöhnung der Jungtiere verfügbar sind. Diese Periode entspricht auch dem Höhepunkt des Fortpflanzungsverhaltens bei den Männchen – sie wetteifern um Weibchen und etablieren ihre Territorien sowie Haremsstrukturen. Dies führt zu einer Vielzahl von Aktivitäten mit jungen Wildtieren sowie paarungsbereiten Männchen und bietet hervorragende Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung.

Aufgrund des allgemein trockenen and staubigen Klimas in Etosha kann die Luft häufig trüb erscheinen – insbesondere zur Mittagsstunde; jedoch erweist sich das Licht während der Regenzeit sowie unmittelbar nach einem Sturm als klarer: Mit den imposanten Cumulonimbus-Wolkenformationen im Hintergrund stellen diese unendlichen Ebenen Etosha im Sommer als einen wahrhaft reizvollen Ort dar.

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