Länderprofil Namibia

Eine Übersicht von Namibia auf einen Blick

Bevölkerung

Blickpunkt und Länderprofil Namibia: „One Namibia – one Nation“ heißt es in Namibia nach der Unabhängigkeit. Und in der Tat fühlen sich die Menschen in Lande heute in erster Linie als Namibier und erst an zweiter Stelle als Angehörige einer bestimmten ethnischen Gruppe.

Das Länderprofil von Namibia stellt eine Vielvölkergemeinschaft dar, bestehend aus insgesamt elf ethnischen Gruppen, jede mit ihrer eigenen Geschichte, Sprache sowie Kultur. Infolge der Apartheidpolitik Südafrikas besitzen diese Gruppen auch spezifische Homelands; rechtlich ist es jedoch jedem gestattet, seinen Wohnsitz frei zu wählen. Insbesondere in ländlichen Regionen führt die Bevölkerung noch ein nahezu traditionelles Leben innerhalb von Dorfgemeinschaften im Rahmen stammlicher und familiärer Bindungen. Insgesamt verzeichnet Namibia etwa 2,2 Millionen Einwohner; über die Hälfte davon sind Ovambos, Kavangos und Caprivianer und leben überwiegend im nordwestlichen Teil des Landes mit stark afrikanischem Einfluss auf das Landleben. Rund dreißig Prozent der namibischen Bevölkerung siedeln hingegen in Zentralnamibia – hauptsächlich Hereros sowie Damara – neben einer signifikanten Anzahl weißer Bürger; viele dieser Personen wohnen insbesondere in Windhoek sowie den Städten Walvis Bay und Swakopmund.

Der trockene Süden Namibias weist die geringste Bevölkerungsdichte auf, mit lediglich 7% der Gesamtbevölkerung, die überwiegend aus Namas sowie Landwirten burischer oder deutscher Abstammung besteht. Der Großteil dieser Population ist in den urbanen Zentren Keetmanshoop, Mariental und Lüderitz ansässig. Ähnlich wie in Südafrika sowie anderen afrikanischen Nationen verzeichnet Namibia eine signifikante Geburtenrate sowie ein bemerkenswertes Bevölkerungswachstum. Zudem sind auch hier die wesentlichen Herausforderungen Armut, unzureichende Bildungseinrichtungen und Aids.

Klima und Reisezeit

In Namibia scheint im Durchschnitt an etwa 310 Tagen im Jahr die Sonne, was das Land sehr sonnig macht. Regen fällt hauptsächlich in den Sommermonaten von November bis März und kommt meistens als heftiges Gewitter daher. Die sogenannten „Riviere“, also trockene Flussbetten vor Ort, können plötzlich stark anschwellen und reißende Strömungen bilden. Nach einigen Tagen zeigt sich das zuvor verdorrte Land wieder grünlich. Obwohl Namibia jederzeit besucht werden kann, gilt der Zeitraum zwischen März und Juni als ideal für Reisen; dann liegen die Tageshöchsttemperaturen bei ungefähr 25 Grad Celsius mit einem klaren blauen Himmel sowie angenehmen nächtlichen Abkühlungen.

Das Wüstenland Namibia ist auch während der trockenen Wintermonate von Juli bis September gut bereisbar. Die Tagestemperaturen fallen selten unter 20 Grad Celsius; jedoch kann es in den nächtlichen Stunden insbesondere im Binnenhochland sowie in der Namib-Wüste und dem Kalahari-Becken zu Frost kommen. In den Sommermonaten herrschen hohe Temperaturen vor, weshalb viele Einwohner Namibias bevorzugt die kühlen Küstenregionen aufsuchen, insbesondere Swakopmund. Hier muss zwar mit häufigem Seenebel gerechnet werden, dieser löst sich jedoch zumeist um die Mittagszeit auf. Windhoek erweist sich aufgrund seiner Höhenlage (1650 m) ebenfalls als relativ angenehm während des Sommers; hingegen sollte man bei Reisen durch die Namib während dieser Zeit vorsichtig sein, da die Temperaturen häufig über 40 Grad Celsius steigen können und auch vom tropisch-feuchten Nordosten des Landes wird abgeraten.

Fauna

Namibia ist ein faszinierendes Land für Reisen mit einer reichen Tierwelt in Afrika! Schon früh im letzten Jahrhundert begann man damit, Tiere zu schützen; so entstand unter anderem der riesige Etosha Nationalpark mit seinen beeindruckenden 22 Tausend Quadratkilometern Fläche! Heutzutage umfasst das Netzwerk an Naturschutzgebieten sogar etwa hundertzwanzigtausend Quadratkilometer – also rund fünfzehn Prozent von ganz Namibia! Immer mehr Farmer wechseln wegen steigender Touristenzahlen vom klassischen Viehbetrieb zum sogenannten „Wild Farming“, wodurch sie große Teile ihrer Farmen als private Wildreservate nutzen können! Allerdings gibt es ein ernstzunehmendes Problem: Die Verbuschung nimmt zu durch das Überweiden von Rindern oder Schafen sowie Ziegen! In Nordnamibia kann man viele typische Savannentiere finden: Elefanten oder Giraffen aber auch Nashörner oder Zebras sind hier zuhause – vor allem im bekannten Etosha-Nationalpark! Und im feuchten Nordosten leben zudem Büffel neben Flusspferden oder Krokodilen entlang den Gewässern.

Im trockenen Süden Namibias, welcher wüsten- und halb-wüstenhaft geprägt ist, zeigt sich eine deutlich geringere Artenvielfalt. Dominierend sind hier insbesondere die an das Klima hervorragend angepassten Oryx-Antilopen sowie Springböcke, Kudus, Strauße, Paviane, Bergzebras und Leoparden. Im nordwestlichen Teil Namibias – konkret im Kaokoveld und Damaraland bis hin zur Skelettküste – finden sich Wüstenelefanten sowie vereinzelt Löwen vor; beides hat sich in besonderer Weise an die ariden Bedingungen angepasst.

In Namibia sind bislang insgesamt 620 Vogelarten dokumentiert worden, von denen die Mehrheit auch im Land brütet. Einige dieser Arten sind endemisch und kommen ausschließlich im südwestlichen Teil Afrikas vor. Des Weiteren sind bei den Reptilien ebenfalls einige Arten endemisch, wie beispielsweise der transparente Palmatogecko. Außerdem existieren zahlreiche Schlangenarten in Namibia, darunter giftige Exemplare wie die Puffotter, die schwarze Mamba sowie die grüne Baumschlange und sowohl Kapkobras als auch Speikobras.

Flora

Auf Grund der großen klimatischen Unterschiede gibt es in Namibia verschiedene Vegetationsformen und eine breitgefächerte Artenvielfalt, von Wüsten- und Halbwüsten- Vegetation, bis hin zu immergrüner subtropischer Vegetation. Rund 70% der Gesamtfläche Namibias sind Trockensavannen. In Zentralnamibia dominieren Dornbuschsavannen, ausgedehnte Grasebenen, die von verschiedenen Akazienarten durchzogen sind.

Vereinzelt sieht man große Bäume, meist handelt es sich um Kameldornbäume ( Acacia Erioloba ) und andere Akazienarten, und oft stehen sie in der Nähe von trockenen Flussbetten. Nach Nordosten hin – wo die Niederschläge etwas reichlicher sind – geht die Dornbuschsavanne allmählich in eine Mopanesavanne über und der Baumbestand nimmt zu. Im regenreichen Caprivi findet man eine lichte Baumsavanne. Vereinzelt sieht man hier außerdem Affenbrotbäume (Baobabs), wilde Feigenbäume und Makalani Palmen. Im niederschlagsarmen Südnamibia ist der Grasbestand gering. Auch Bäume findet man nur selten. Sukkulenten, wasserspeichernde Gewächse, sieht man dagegen häufiger. Sehr interessant ist der – in Namibia und im Namaqualand endemische – Kokerboom oder Köcherbaum ( Aloe Dichotoma ). Er wird bis zu 9 Meter hoch und ist besonders in der Keetmanshoop Region verbreitet, wo es sogar einen „Köcherbaumwald“ gibt. Die Niederschläge sind in Namibia insgesamt sehr gering. Lediglich während der kurzen Regenzeit von Dezember bis Februar und in den anschließenden Monaten sind Grasflächen und Buschwerk grün. Auch in den ansonsten nahezu vegetationslosen Wüsten im Süden sieht man dann sogar oft einen zart grünen Grasflaum sowie ein Meer von Wildblumen.

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